Berlin (EAST SEA) Montag, April 3rd, 2017 / 22:51

Nach Ärger um US-Jet: Chinesische Staatszeitung droht USA mit Militär-Konflikt

Pekings Aktivitäten im Südchinesischen Meer sind umstritten. Der jüngste Zwischenfall, ausgelöst durch einen US-Jet über dem Gebiet, hat zusätzlich für Spannungen zwischen den beiden Großmächten gesorgt. Chinesische Staatsmedien drohen den USA nun offen mit einer militärischen Auseinandersetzung.

China rasselt weiter mit dem Säbel. Nach dem Zwischenfall mit einem US-Überwachungsflugzeug im Südchinesischen Meer, ist die Volksrepublik aufgebracht. Staatsmedien haben nun eine erneute Warnung an die USA abgefeuert. Ein militärischer Konflikt zwischen den USA und China erscheint ihnen in der derzeitigen Situation wahrscheinlicher als je zuvor, handle es sich dabei doch um Chinas Ultima Ratio um die eigenen Territorialansprüche im Südchinesischen Meer durchzusetzen.

Bis auf 12 Meilen an die Spratley-Inseln heran und nicht weiter

Die „International Business Times“ zitiert einen Kommentar der chinesischsprachigen Ausgabe der Regierungs-Zeitung „Global Times“, der als eine klare Warnung an die USA zu verstehen ist. Der Ausbau der Riffe im Südchinesischen Meer habe für China Priorität, heißt es darin. Wenn die USA sich dem weiterhin entgegenstellten, sei ein militärischer Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China unausweichlich. Ferner heißt es dort, dass die Souveränität Chinas gewahrt werden müssen, mit allen Mitteln: „Die chinesische Armee wird Chinas Würde verteidigen.“

China will den Vorfall keineswegs auf sich beruhen lassen. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministers sagte gegenüber Reuters, dass China eine Beschwerde eingereicht habe und die „Provokationen“ der USA ablehne. Die Sprecherin betonte: „Wir fordern die USA dringend dazu auf, ihren Fehler zu beheben, rational zu bleiben und von allen verantwortungslosen Aussagen und Taten abzulassen.“

Militärische Konfrontation wird wahrscheinlicher

Peng Guangqian, ein Militärstratege in Chinas „PLA Academy of Military Science“, erklärte derweil gegenüber der englischsprachigen Ausgabe der „Global Times“, dass wenn die USA glaube, Tausende Meilen bis an Chinas Schwelle reisen zu müssen, das Land seine Interessen verteidigen würde. China werde sehr wahrscheinlich zurückschlagen, wenn sich die USA bis auf 12 Meilen (knapp 19 Kilometer) den Spratly-Inseln annäherten.

Zhu Feng, Direktor des „Collaborative Innovation Center of South China Sea Studies under Nanjing University“ fasst an selber Stelle zusammen: „Die Provokationen der USA haben die Wahrscheinlichkeit einer militärischen Konfrontation zwischen Peking und Washington erhöht.“

Zankapfel Spratly-Inseln

China beansprucht die künstlich errichteten Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer vollständig für sich – entgegen der Bestrebungen der Philippinen, Vietnams, Malaysias, Taiwans und Bruneis, wie Reuters berichtet. Zudem erhöht Peking seit Jahrzehnten die jährlichen Ausgaben für die Armee, die zahlenmäßig die größte der Welt ist. Mehrere asiatische Nachbarländer sind angesichts des chinesischen Vorgehens alarmiert. China betonte jedoch immer wieder, die Ausgaben seien lediglich defensiver Natur.

Video: Streit der Großmächte – Territorialansprüche: China warnt USA vor militärischem Konflikt im Südchinesischen Meer

FOCUS Online/Wochit Territorialansprüche: China warnt USA vor militärischem Konflikt im Südchinesischen Meer

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