Die Lage am Persischen Golf spitzt sich zu: Nachdem iranische Truppen am Freitag zwei britische Öltanker unter ihre Kontrolle gebracht hatten, kündigte das US-Militär an, 500 Soldaten nach Saudi-Arabien zu schicken – erstmals seit dem Irak-Krieg 2003. Die Soldaten sollen als Abschreckung dienen und die Interessen der USA schützen.
Saudi-Arabien erklärte, Washington und Riad bemühten sich, ihre Zusammenarbeit “zur Verteidigung der Sicherheit und der Stabilität in der Region zu verstärken”. Iran und Saudi-Arabien sind verfeindet und kämpfen um die Vormachtstellung in der Region. Während es in der Vergangenheit Spannungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten gab, ist Saudi-Arabien ein langjähriger Verbündeter der USA im Nahen Osten.
Britischer Außenminister für diplomatische Lösung
Die Regierung in London empfahl allen britischen Schiffe, die Region zu meiden. Außenminister Jeremy Hunt sagte in einem Interview, militärische Optionen würden nicht erwogen. „Wir halten nach einem diplomatischen Weg Ausschau, um diese Situation zu lösen.“
Ein früherer irakischer General sieht in der Auseinandersetzung im Persischen Golf bereits die Anzeichen für einen drohenden Krieg gekommen: „Das Vorspiel ist im vollen Gange“, sagte Bashi al-Wandi der „Welt“. Al-Wandi hat jahrelange militärische Erfahrung und analysiert heute die Sicherheitslage in der Region. Er befürchtet, dass sich Situation erst einmal nicht entspannt: „Niemand kann eine Voraussage treffen, aber beide Kontrahenten sind bereit für einen bewaffnete Auseinandersetzung, und die könnte verheerende Ausmaße annehmen.“
Laut al-Wandi könne sich die Lage jederzeit hochschaukeln: „Beide Konfliktparteien warten nur auf einen Fehler des anderen, um härter zuzuschlagen.“
Deutschland positioniert sich klar gegen den Iran
Auch Deutschland hat sich inzwischen in dem Konflikt zu Wort gemeldet. Das Auswärtige Amt veröffentlichte ein Statement, in dem es die Beschlagnahmung der Schiffe verurteilte und forderte, dass der Iran auch die „Stena Impero“ freigeben sollte.
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