Die “akute Nahrungsunsicherheit” werde sich voraussichtlich weiter verschlimmern, heißt es in einem Bericht der beiden UN-Organisationen zu “Hunger-Hotspots” zwischen August und November. Ganz oben auf die Liste stehe dabei
Äthiopien.
Die Zahl der Menschen, denen dort das Verhungern drohe, steige den Erwartungen zufolge auf 401.000, wenn nicht bald Unterstützung kommen würde. Das wäre die höchste Zahl von Betroffenen seit der Hungersnot in Somalia im Jahr 2011.
Neben Außmaß nimmt auch Schwere des globalen Hungers zu
Im Süden Madagaskars, wo die schwerste Dürre seit 40 Jahren herrscht und Plagen die Ernte bedrohen, dürften dem Bericht zufolge 14.000 Menschen bis September in einen “katastrophalen” Nahrungsmangel kommen. Die Zahl werde sich vermutlich bis Ende des Jahres verdoppeln, hieß es.
Dabei nehme nicht nur das Ausmaß des globalen Hungers zu, sondern auch seine Schwere. Insgesamt seien weltweit 41 Millionen Menschen davon bedroht, “in Hunger oder hungerartige Bedingungen” abzugleiten, wenn sie nicht sofortige lebensrettende Unterstützung erhielten. Unterstützt werde der Negativtrend durch Konflikten und den Auswirkungen der Corona-Pandemie, schrieben FAO und WFP.
Neun weitere Länder hätten ebenfalls eine hohe Zahl von Menschen, die von “kritischer Nahrungsmittelunsicherheit” und einer sich verschlechternden Lage betroffen seien. Dazu zählen laut Bericht Afghanistan, Burkina Faso, die Zentralafrikanische Republik, Kolumbien, Kongo, Haiti, Honduras, Sudan und Syrien.
Bereits im Jahr 2020 hatte sich die Nahrungsmittelknappheit laut der Hilfsorganisation Oxfam in vielen Teilen der Welt zunehmend verschlechtert. Grund dafür ist eine Kombination aus Faktoren wie der Pandemie, Konflikten und dem Klimawandel.
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-07/un-bericht-hungersnot-ernaehrung-aethiopien-madagaskar-jemen