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Südchinesisches Meer verwandelt sich in „geopolitischen Trichter“ – Experte

 

11.08.2017

China hat die USA der Verletzung seiner Souveränität bezichtigt, nachdem der US-Zerstörer „John McCain“ umstrittene Gewässer im Südchinesischen Meer durchquert hatte. Der russische Experte für den Asien-Pazifik-Raum, Wladimir Terechow, hat in einem Sputnik-Interview gesagt, die Region verwandelt sich in einen „geopolitischen Trichter“.

„Die Situation kann allmählich so werden, wie sie auf der koreanischen Halbinsel aussieht: periodische Verschärfung der Spannungen, mögliche direkte Konfrontation. Die Spannungen wachsen. Dieser Prozess ist allmählich und am ärgerlichsten ist die Tatsache, dass sich das Südchinesische Meer in einen geopolitischen Trichter verwandelt, der sich alle Länder, ungeachtet ihrer Größe, einverleibt. Die Situation ist schlimm“, so Terechow.

Der Experte warnte auch vor einem militärischen Konflikt in der Region. Er betonte, es werde den USA schwerfallen, auf die Demonstration der Präsenz in dieser Region zu verzichten. Seit den 1950er Jahren gebe es hier mehrere bilaterale Bündnisse. In der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama seien bereits Versuche unternommen worden, aus den Verträgen auszutreten. Das sei aber nicht nur bei Japan, sondern auch bei anderen Ländern auf Kritik seitens der Verbündeten gestoßen – und die USA haben zurückspielt, so Terechow.

„Es gibt ein Sprichwort: Es ist leicht, in einen Krieg einzutreten, aber es ist schwer, aus diesem auszutreten. Alle, die großen Kriege angefangen hatten, waren sich der möglichen Folgen bewusst. Aber in der Menschheitsgeschichte kann leider eine Situation entstehen, in der jemand glaubt, ein großer Schaden sei eine unvermeidbare Folge der militärischen Lösung von Problemen“, so der Experte. 

Am Donnerstag hatte der amerikanische Zerstörer „John McCain“ umstrittene Hoheitsgewässer in der Nähe einer künstlichen chinesischen Insel durchquert. Der Zwischenfall hatte sich in den Gewässern um das Mischief-Riff bei den Spratly-Inseln ereignet – einer Kette kleinerer Inseln und Felsformationen, die China, die Philippinen, Vietnam und Malaysia jeweils für sich beanspruchen. China hatte im Jahr 2014 angefangen, künstliche Inseln in umstrittenen Gewässern aufzuschütten, um so seinen Anspruch darauf mit „harten Tatsachen“ zu festigen.

 

Quelle: Sputnik

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